Umbau eines Querbauwerkes an der ehemaligen Nettemühle zwischen Grefrath und Wachtendonk
Durch eine weitere Baumaßnahme hat der Netteverband die vollständige Durchgängigkeit der unteren Nette wiederhergestellt. So wurde im Sommer 2022 eine steile Sohlrampe an der ehemaligen Nettemühle zu einer flachen rauen Sohlgleite umgestaltet.
Mit der Maßnahme konnte die Durchwanderbarkeit der Nette vor allem für kleine Fische, wie den geschützten FFH-Arten Steinbeißer und Bitterling, erheblich verbessert werden. Entsprechend den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen ist die Nette nun von der Mündung in die Niers bis oberhalb der Krickenbecker Seen wieder vollständig für Fische und andere wasserbewohnende Tiere durchgängig. Hiermit leistet der Netteverband einen wichtigen Beitrag für den Biotopverbund im Natura 2000-Gebiet „Nette bei Vinkrath“ und konnte zudem wasserwirtschaftliche Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie umsetzen.
Mit der alten Rampe wurde ein Sohlhöhenunterschied von etwa 0,6 Metern mit einer Neigung von 1:10 auf einer Länge von rund acht Metern überwunden. Die neue raue Sohlgleite ist dahingegen deutlich flacher mit einer Neigung von 1:30 in einer Länge von 20 Metern. Die Sohlhöhen der Nette oberhalb und unterhalb des Bauwerks wurden nicht verändert. Insgesamt sind ca. 50 Tonnen Wasserbausteine und neun Tonnen Sand-Kies-Gemisch verbaut worden.
In Abstimmung mit der Biologischen Station wurde bei den Arbeiten Wert auf mehrere strömungsberuhigte Zonen mit Sandbänken gelegt, in denen sich die Steinbeißer beim Aufwärtsschwimmen zum Ausruhen eingraben können. Der Umbau wurde mit dem verbandseigenen Betrieb in einer Bauzeit von etwa einer Woche realisiert.
Zur rauen Gleite umgebaute Sohlrampe an der ehemaligen Nettemühle (Gebäude links)
Vorstellung der Maßnahme, v.l.n.r.: Thomas Schmitz (Geschäftsführer Netteverband), Christian Küsters (Vorsteher Netteverband), Richard Nowak (Bauleitung Netteverband), Eheleute Wackertapp (Eigentümer der Nettemühle)